Politische Unterhaltungsprogramme erfahren in den letzten Jahren große Beliebtheit. Im Rahmen dieser Arbeit wird das Format der Nachrichtensatire aus der Perspektive der Unterhaltungsforschung betrachtet. Dabei wird untersucht, welche Rolle das Unterhaltungserleben während der Rezeption spielt und inwiefern sich dieses auf das affektive Wohlbefinden der Rezipierenden auswirkt. Die theoretische Grundlage liefert das Zwei-Prozess-Modell der Unterhaltung, welches zwei Arten des Unterhaltungserlebens unterscheidet: hedonische und eudaimonische Unterhaltung (Vorderer & Reinecke, 2012).
Mittels eines Online-Experiments (N = 159) wurde das hedonische und eudaimonische Unterhaltungserleben sowie dessen Einfluss auf das affektive Wohlbefinden bei der Rezeption von Nachrichtensatire untersucht. Als Stimuli dienten ein Ausschnitt einer Nachrichtensatiresendung (heute-show) und ein Ausschnitt einer traditionellen Nachrichtensendung (heute).
Signifikante Gruppenunterschiede zeigten sich beim hedonischen Unterhaltungserleben. Dieses war bei der Rezeption von Nachrichtensatire höher. In Bezug auf die eudaimonische Unterhaltungserfahrung ergab sich hingegen kein signifikanter Gruppenunterschied. Ferner ergab sich ein positiver Einfluss der hedonischen Unterhaltung auf den positiven Affekt sowie ein negativer Einfluss auf den negativen Affekt. Die eudaimonische Unterhaltung steigert den negativen Affekt, kann jedoch den positiven Affekt nicht signifikant erhöhen. Die beiden Versuchsgruppen unterschieden sich außerdem im Hinblick auf das affektive Wohlbefinden. Nach der Rezeption von Nachrichtensatire ist bei den Menschen der positive Affekt höher und der negative Affekt geringer.