Ausgehend von dem Phänomen der Digitalisierung untersucht die hier vorliegende Arbeit die neuen Rezeptionsweisen audiovisueller Serien und geht der Frage nach, wie und in welcher Form das in der Forschungsliteratur beschriebene Phänomen des „binge-watching“ im Alltag der RezipientInnen stattfindet. Dabei werden die Begriffe der audiovisuellen Serie und des „binge-watching“ erläutert und die Veränderungen der US-Serienlandschaft sowie des Serienkonsums, die mit den neuen Medien einhergehen, aufgezeigt. Die Relevanz dieser Arbeit ist vor allem durch das Fehlen von empirischen Studien zu diesem Thema begründet.
In der Studie wurden acht problemzentrierte Interviews mit Personen durchgeführt, die regelmäßig mehrere Folgen einer Serie hintereinander rezipieren und volljährig sind. Die Interviews wurden anschließend nach der Themenanalyse von Froschauer und Lueger analysiert.
Der Ergebnisteil der Studie zeigt, dass „binge-watching“ immer das Rezipieren mehrerer Folgen einer Serie hintereinander beinhaltet, dabei liegt das Minimum bei zwei Folgen. „Binge-watching“ findet entweder als spontanes Verhalten abends unter der Woche statt oder bewusst geplant an freien Tagen und dann wesentlich länger und „exzessiver“. Jedoch passen alle Befragten ihre Rezeption den alltäglichen Verpflichtungen an. Das Rezeptionsphänomen „binge-watching“ wird durch komplexe audiovisuelle Serien und die wachsende Popularität von Streamingdiensten wie Netflix und Amazon Prime Video gefördert.
Serienrezeption im Alltag
Eine empirische Untersuchung zum Phänomen des „binge-watching“