Durch das Internet verändern sich verschiedene Lebensbereiche, so auch die Gesundheitskommunikation. Insbesondere soziale Netzwerke bieten den Vorteil, dass sich Gesundheitsbotschaften schnell verbreiten lassen. Gerade Influencer haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen und werden immer häufiger im Rahmen von Gesundheitskampagnen als Informationsvermittler eingesetzt. Das Ziel dieser Forschungsarbeit war es, zu untersuchen, welchen Einfluss der Absender und der Informationsgehalt einer Gesundheitsbotschaft auf Instagram auf die Beurteilung der HIV/Aids-Gesundheitskampagne und die gesundheitsbezogene Handlungsbereitschaft haben. Zusätzlich wurde der Einfluss der Glaubwürdigkeit des Absenders, der Glaubwürdigkeit der Botschaft und der Emotionen untersucht.
Insgesamt haben 259 Probanden an der quantitativen experimentellen Online-Befragung teilgenommen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Gesundheitskampagne besser beurteilt wird, wenn der Absender eine Organisation ist und kein Influencer. Zudem führen eine hohe wahrgenommene Glaubwürdigkeit des Absenders und der Botschaft zwar zu einer besseren Beurteilung der Gesundheitskampagne, aber sie beeinflussen die gesundheitsbezogene Handlungsbereitschaft nicht. Außerdem hat der Informationsgehalt weder einen Einfluss auf die Beurteilung der Gesundheitskampagne noch auf die gesundheitsbezogene Handlungsbereitschaft. Die Emotionen beeinflussen die untersuchten Zusammenhänge ebenfalls nicht. Im Rahmen von Gesundheitskampagnen kann die Organisation daher selbst anstelle von Influencern als Kommunikator auf Instagram auftreten. Da die Wirkung des Absenders und der Botschaft maßgeblich von deren Glaubwürdigkeit abhängig ist, sollten bei der Konzeption einer Gesundheitskampagne diese Aspekte im Vorfeld bei der Zielgruppe getestet werden.