Der Biathlonsport ist die beliebteste Medien-Wintersportart in Deutschland (Zimmer, 2018, S. 33). Dennoch sind insbesondere in den vergangenen Jahren viele Biathletinnen und Biathleten des Dopings überführt worden. Trotz zahlreicher Forschungen zum Thema Doping ist wenig über die Wirkung von Dopingvergehen und der damit einhergehenden Dopingberichterstattung auf die Rezipient*innen bekannt. Basierend auf Literatur zur Personalisierung und Skandalisierung in der Berichterstattung über Doping sowie auf der Affective Disposition Theory of Sports Spectatorship (ADTSS) hat diese Arbeit das Ziel, die Auswirkungen der Dopingberichterstattung auf das Unterhaltungserleben der Rezipientinnen und Rezipienten zu untersuchen. In einem Online-Experiment (N = 302) werden drei unterschiedliche Zeitungsartikel über den Biathlonsport gezeigt. Neben der Kontrollgruppe, in der nicht über Doping berichtet wird, handeln die Artikel der Experimentalgruppen von einem Dopingvergehen einer Sportlerin beziehungsweise von positiven Dopingtests mehrerer Sportler*innen. Daraufhin schauen alle Versuchsteilnehmenden einen Videoausschnitt eines Biathlonrennens. Es wird vermutet, dass das Liking des im Video zu sehenden Sportlers geringer ausfällt, wenn im Vorhinein über Doping berichtet wurde. Hierbei wird erwartet, dass die Berichterstattung über mehrere gedopte Sportler*innen den stärksten negativen Einfluss hat. Zudem wird vermutet, dass die Dopingberichterstattung einen negativen Einfluss auf die Funktionsweise der ADTSS hinsichtlich der Wirkung des Likings auf das Spannungserleben sowie des Likings und des Spannungserlebens auf das Rezeptionsvergnügen nimmt. Es zeigt sich, dass die Dopingberichterstattung keinen Einfluss auf das Unterhaltungserleben der Rezipientinnen und Rezipienten nimmt. Auch die Anzahl der gedopten Athlet*innen nimmt keinen Einfluss. Die ADTSS als eigenständig funktionierendes Konstrukt wird hingegen bestätigt.