Innovative Großprojekte bringen die herausfordernden Eigenschaften von Innovationen und Großvorhaben zusammen und bieten Kritikern dadurch viel Angriffsfläche für Protest. Gute Projektkommunikation soll Abhilfe schaffen und zu einer Akzeptanzsteigerung beitragen. Demnach beschäftigt sich die vorliegende Studie mit spezifischen Kommunikationsmaßnahmen, welche die Akzeptanz für innovative Großprojekte fördern können. Im Zuge dessen wird sowohl die besondere Ausgangslage als auch zentrale Punkte erfolgreicher Kommunikation und Öffentlichkeitsbeteiligung bei Bau- und Infrastrukturprojekte im Sinne der Richtlinie 7001 des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) beschrieben. Nach einer Erläuterung des Innovationsbegriffes sowie der Innovationskommunikation überträgt die Arbeit die zentralen VDI-Empfehlungen auf innovative Großprojekte, indem ein Vergleich gezogen und ein zusammenfassendes theoretisches Modell vorgestellt wird. Am Beispiel des sogenannten „Netzboosters“, der Netzstabilisierungsanlage der TransnetBW in Kupferzell, wird dieses Modell angewandt und zentrale Aspekte beleuchtet, die zum Erfolg der Kommunikation von innovativen Großprojekten beitragen. Eine qualitative Inhaltsanalyse von Leitfadeninterviews mit zwei Kommunikationsverantwortlichen der TransnetBW sowie mit sechs verschiedenen Stakeholdern gleicht die Erkenntnisse aus der Forschung mit denen aus der Praxis ab. Neben einem besonderen Stellenwert der Stakeholder-Orientierung, betonen die Ergebnisse die Notwendigkeit eines kontinuierlichen Informationsflusses sowie darüberhinausgehender Konsultations- und Konfliktbearbeitungsinstrumente. Für die Praxis steht damit fest: Ein Innovationscharakter fordert die Kommunikation zwar heraus, bringt aber einige Chancen mit sich, die erkannt und genutzt werden müssen.
Akzeptanz durch Kommunikation
Eine empirische Untersuchung der Kommunikationsmaßnahmen von innovativen Großprojekten am Beispiel des Netzboosters