Für die Erlangung des akademischen Grades B.A. (Bachelor of Arts) verfasste ich eine empirische Arbeit bezüglich der Wahl der Kommunikationsquelle im Marketing und deren Auswirkung auf diverse relevante Faktoren im Kaufentscheidungsprozess, wie beispielsweise der Glaubwürdigkeit. Die zugrundeliegende Theorie und das darauf aufbauende Forschungsinteresse beruht auf geläufigen Modellen der Kommunikationsforschung wie unter anderem dem Einfluss der Ähnlichkeit zur Quelle auf die Glaubwürdigkeit nach Phua (2016), welches besagt, dass Quellen, welche Ähnlichkeit zum Rezipienten aufweisen, auf diesen glaubwürdiger wirken. Auch das Source Credibility Theory-Based Model nach Wang & Scheinbaum (2018) ist ein zentraler theoretischer Hintergrund, welcher die Auswirkung der Glaubwürdigkeit auf wiederum konsumrelevante Faktoren wie Markenglaubwürdigkeit und Einstellung gegenüber der Marke, sowie Kaufabsicht manifestiert. Letztlich wird auch das Dual Mediation Hypothesis-Modell berücksichtigt, welches die Zusammenhänge zwischen Quelle, Glaubwürdigkeit, Einstellung (gegenüber Anzeige sowie gegenüber der Marke) und der Kaufabsicht eindeutig festlegt. Diese empirisch geprüften Theorien sollten im Kontext von Social Media Advertising geprüft werden. Da unternehmensbezogene Plattformen wie LinkedIn oder Xing auch für die Unternehmenskommunikation eine zunehmend bedeutende Rolle spielen (Poleshova, 2018), beruht das Forschungsinteresse auf der Nutzung von Mitarbeiter:innen als glaubwürdige Kommunikationsinstrumente auf Plattformen sozialer Netzwerke. Unter dem zentralen Aspekt der Ähnlichkeit des Kommunikators zum Rezipient besteht die Annahme, dass Arbeitnehmer:innen Anzeigen glaubwürdiger kommunizieren als das Unternehmen selbst. Hierfür wurde eine Online-Befragung inklusive zweier Stimuli (als Art A-B-Test) durchgeführt. Randomisiert erhielten die Proband:innen entweder eine Social Media-Anzeige vom Unternehmen selbst oder von einem Mitarbeiter des Unternehmens. Anschließend wurden die Faktoren Einstellung, Glaubwürdigkeit und Kaufabsicht abgefragt. Die Stichprobe bestand aus 271 Proband:innen. Innerhalb der Auswertung resultierte, dass zwar keine der formulierten Hypothesen eindeutig signifikant bestätigt werden konnte, jedoch zeichnete sich eine Tendenz der erhöhten Glaubwürdigkeit bei der Gruppe des Mitarbeiters als Kommunikator ab. Der Mangel an empirischen Erkenntnissen trotz eindeutig theoretisch fundierten Annahmen lässt sich auch auf die amateurhafte und teils willkürliche Stimulus-Auswahl zurückführen. Jedoch ist dieses Phänomen für Unternehmen von hohem Interesse und sollte weiter untersucht werden.