transfer 22(4) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Vom Wunsch der Selbstoptimierung zum Ernährungswahn

Der Einfluss von Instagram auf das Ernährungsverhalten in Abhängigkeit der Medienkompetenz.

Eine gesunde Ernährungsweise und ein schlankes Körperbild sind in Zeiten intensiver Selbstdarstellung auf social Media zum Must-have und Must-show Jugendlicher geworden. Die ständige Konfrontation mit diesen Idealen kann gerade bei Jugendlichen zur maßgeblichen Beeinflussung der Identität und des jugendlichen Selbstkonzeptes führen. Durch die Omnipräsenz  ernährungsbezogener Inhalte auf sozialen Medien werden Jugendliche vor die Herausforderung gestellt, einen kompetenten Umgang mit diesen Medien zu lernen. Um herauszufinden inwieweit das Ernährungsverhalten Jugendlicher durch die Rezeption von Ernährungsbeiträgen in Abhängigkeit ihrer Medienkompetenz beeinflusst wird, wurde eine qualitative Studie mit leitfadengestützten Interviews mit sechs Mädchen im Alter von 16-19 Jahren durchgeführtdurchgeführt.

Es zeigte sich, dass Jugendliche nahezu täglich mit gesunden Ernährungsinhalten auf Instagram konfrontiert werden. Sie verknüpfen Körperideale automatisch mit gesunder Ernährung. Die Mädchen sind in der Lage konstruierte Fiktion in Beiträgen von der Realität zu unterscheiden und sehen dies auch kritisch in Bezug auf das Selbstbewusstsein. Trotzdem adaptieren Sie Ernährungstrends in das alltägliche Ernährungsverhalten und messen gesunder Ernährung einen hohen Stellenwert zu. Medienkompetenz ist ein relevanter Aspekt zur kritischen Einordnung von Ernährungsbeiträgen.