In der Literatur wie auch in den Redaktionen ist in letzter Zeit immer wieder die Rede vom Nutzwert, der in der Wirtschaftsberichterstattung zu selten zu finden sei und dem Leser verstärkt geboten werden müsse. Der Begriff des Nutzwertes wird dabei jedoch sehr undifferenziert verwendet.
Im theoretischen Teil der Diplomarbeit werden deshalb Kriterien entwickelt, die Hinweise auf das Vorhandensein eines Nutzwertes liefern können. Hierbei sind insbesondere der konkrete Bezug einer Information zur Lebenssituation des Lesers sowie die Umsetzbarkeit der Information zu nennen. Letztendlich besitzt ein Artikel dann einen Nutzwert, wenn er eine pragmatische Relevanz für den Rezipienten in dem Sinne besitzt, daß seine ökonomischen Wahlhandlungen oder sein Verhalten beeinflußt werden.
Im Rahmen einer Inhaltsanalyse der Wirtschaftsmagazine „Capital“ und „Bizz“ wird im empirischen Teil der Arbeit die Rolle von Nutzwert und Unterhaltung bei einem klassischen und einem neueren Wirtschaftstitel untersucht. Eine besonders starke Nutzwertorientierung zeigte sich bei beiden Titeln in den Themenbereichen Geldanlage und Lifestyle. Unterhaltsame Artikel waren insbesondere in den Themenbereichen Lifestyle, Unternehmen und Beruf zu finden. Insgesamt läßt sich feststellen, daß in dem Wirtschaftsmagazin, das sich an eine jüngere Zielgruppe wendet, Nutzwert und Unterhaltung eine wesentlich größere Rolle spielen.