Alltäglich sind Frauen online als auch offline von sexueller verbaler Diskriminierung betroffen und werden aufgrund ihres vermeintlich sexuellen Verhaltens verleumdet und abgewertet. So werden nach wie vor geschlechtliche Normvorstellungen sowie sexuelle Stigmata aufrechterhalten, die zu geschlechtsbezogenen Ungleichheiten in der Gesellschaft führen. Durch soziale Medien wie Instagram wird die sexuelle Herabwürdigung von Frauen, auch bekannt unter dem Begriff „Slut-Shaming“, verstärkt. Mittels Entertainment Education können unterhaltende Bildungsbeiträge medial eingesetzt werden, um das Bewusstsein, die Einstellung als auch das Verhalten im Sinne der vermittelten Informationen zu beeinflussen. Die Strategie ist ein erfolgreiches Instrument, um u. a. soziale Problematiken zu adressieren und zu minimieren.
Diese Arbeit stellt im Rahmen eines Online-Experiments (n = 284) den Einfluss dieser Kommunikationsstrategie dar, indem die Wirkung von unterhaltenden im Vergleich zu neutralen Instagram-Beiträgen zum Thema „Slut-Shaming“ auf das Problembewusstsein, die Einstellung als auch die Verhaltensintention gegenüber der sexuellen verbalen Diskriminierung von Frauen untersucht werden. Als theoretisches Fundament dient dabei das Entertainment Overcoming Resistance Model von Moyer-Gusé (2008). Es modelliert, inwiefern Entertainment Education die verschiedenen Formen des Widerstands durch ein erhöhtes Involvement in die Narrative überwinden kann. Die Auswertung der erhobenen Daten erfolgte mittels t-Tests für unabhängige Stichproben. Entgegen der aufgestellten Hypothesen hatte die Art des Instagram-Beitrages zum Thema „Slut-Shaming“ keinen Einfluss auf die Einstellung und die Verhaltensintention gegenüber der sexuellen verbalen Diskriminierung von Frauen. Die geplante Prüfung des Einflusses auf das Problembewusstsein war aufgrund eines technischen Fehlers nicht möglich.