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Medienkompetenz im Internet – Gibt es Defizite bei jugendlichen Internetnutzern?

Eine Befragung von Hauptschülern der 9. Klasse

Das Internet und im Besonderen seine neuen Kommunikationsmöglichkeiten spielen für die Motivation und die Nutzungsmotive bei Jugendlichen heutzutage eine herausragende Rolle und sind vollständig in ihren Alltag eingebunden.
Parallel zu dieser Entwicklung rücken jedoch die Gefahren und Risiken Sozialer Netzwerke und anderer Internet-Dienste in den Fokus von Jugendschutz und Medienpädagogik. Gemäß den Postulaten des medienpädagogischen Ansatzes ist dabei eine Analyse der bereits erworbenen Medienkompetenz bei Jugendlichen erforderlich. Diese Arbeit behandelt deshalb die Ausprägung von Medienkompetenz bei Jugendlichen mit geringer Bildung und verwendet dazu einen qualitativen methodischen Ansatz.
Es wurden sechs leitfadengestützte Interviews mit jugendlichen Hauptschülern zwischen 14 und 16 Jahren geführt, in denen fünf verschiedenen Dimensionen von Medienkompetenz abgefragt wurden. Als Ergebnis dieser Arbeit können zwei wesentliche Dinge festgehalten werden. Einerseits war ein technisch versierter Umgang mit dem Medium Internet und seinen Diensten zu beobachten. Auf der anderen Seite lassen sich Defizite im Bereich der reflexiven Dimension von Medienkompetenz erkennen, die sich wiederum auf die soziale Dimension (Lebenswelt) auswirken kann und dadurch problematisch zu werten ist.
Die Gefahren und Risiken des Mediums werden von den Jugendlichen in ihrer Komplexität nicht ausreichend erkannt. Daraus ergibt sich ein Anhaltspunkt für weiterführende Forschungen, um Medienkompetenz bei Jugendlichen nachhaltig entwickeln und fördern zu können.