Neue Kommunikationstrends und die Nutzung Sozialer Medien im Zeitalter internetfähiger Geräte wie Smartphones erwecken durch ihre psychologischen Auswirkungen das Interesse der Wissenschaft. Ein neues Phänomen, was Fragen aufwirft, ist die Verpassensangst, auch genannt Fear of Missing Out (FoMO). Bisher ist nicht bekannt, ob dieses Konstrukt eher als Zustand oder als Charaktereigenschaft zu verstehen ist. Die Arbeit untersucht, auf Grundlage der Self-Determination Theory und ersten Forschungen zur Wirkungsweise FoMOs, die Stabilität des Fear of Missing Outs unter der Bedingung eines Smartphone-Entzugs. Die Ergebnisse basieren auf Angaben von 88 SchülerInnen zwischen 14 und 17 Jahren. Diese sollten jeweils vor und nach dem Entzug des Smartphones Einschätzungen zu ihrem Angstzustand, ihrem FoMO-Level, ihrem Verbundenheitsgefühl und ihrem Wohlbefinden geben. Zusätzlich wurden sie zu ihrem Social Media Engagement befragt. Die Ergebnisse zeigen FoMO als ein stabiles Konstrukt, was weder durch einen 6-stündigen Smartphone-Entzug beeinflusst werden kann, noch durch das Social Media Engagement moderiert wird. Auch kann kein Einfluss FoMOs auf die Auswirkungen des Entzugs auf das Verbundenheitsgefühl oder das Wohlbefinden nachgewiesen werden. Explorative Untersuchungen zeigen FoMO jedoch als Moderator für die Wirkungen des Smartphone-Entzugs auf das Verbundenheitsgefühl und das Wohlbefinden. Die Interpretation der Ergebnisse, Limitationen und die Relevanz werden diskutiert.
Let’s face FoMO
Wie beeinflusst ein Smartphone-Entzug bei Jugendlichen das Fear of Missing Out?