Die hier vorliegende Arbeit untersucht die Nutzung der derzeit populären Foto-Sharing-Applikation Instagram durch Jugendliche und geht der Frage nach, ob diese von den jungen Erwachsenen im Zuge ihrer Identitätsarbeit genutzt wird. Dabei wurde Instagram als Forschungsgegenstand ausgewählt, da sie ein aktuelles Phänomen bildet und sich zudem in ihrer Nutzungsform von den etablierten Social Network Sites, wie Facebook, in einem wesentlichen Punkt unterscheidet: Kommuniziert wird hier hauptsächlich mit und über Bilder (Fotografien).
Die Daten der Studie wurden mittels elf problemzentrierten Interviews mit Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren erhoben. Diese wurden anschließend nach der Themenanalyse von Froschauer und Lueger analysiert, um zu verstehen, wie Jugendliche Instagram zur Identitätsarbeit nutzen.
Im Ergebnisteil werden zunächst vier exemplarische Einzelfälle angeführt, die im Anschluss fallübergreifend diskutiert werden. Schließlich wurde deutlich, dass die Jugendlichen Instagram zur eigenen Identitätsbildung nutzen, indem sie sich durch das Zeigen und Ansehen von Bildern mit dem eigenen Ich, dem sozialen Umfeld und jugendrelevanten Themen auseinandersetzen. Durch eben diese Aushandlung der Bildern sammeln die Jugendliche Erfahrungen für ihnen eigenen Lebenskontext, die sie zur Ausbildung ihrer eigenen Persönlichkeit heranziehen können.