In Deutschland kommt es zu einer stets wachsenden Beliebtheit von Deutschrap. Dabei stellt Musik einen wichtigen Bestandteil der heutigen Gesellschaft dar und wird häufig zur Identitätsbildung herangezogen. Die vorliegende Befragungsstudie untersucht, inwieweit sich Deutschrap-Hörer mit ihrem jeweiligen Lieblingsrapper identifizieren und ob daraus abzuleitende Zusammenhänge mit dem persönlichen Selbstwert der Rezipienten vorliegen. Als Datengrundlage dient eine eigens durchgeführte Online-Befragung von Deutschrap-Hörern ab 16 Jahren. Männer ziehen dabei öfter ihren favorisierten Rapper als Identifikationsfigur heran als Frauen. Menschen mit einem Migrationshintergrund identifizieren sich zudem eher mit ihrem Lieblingsrapper als Menschen ohne Migrationshintergrund. Darüber hinaus stammt ihr Lieblingsrapper eher selbst aus dem Ausland. Die Identifikation korreliert leicht negativ mit dem persönlichen Selbstwert, jedoch besteht eine mittlere positive Korrelation zwischen dem zugeordneten Stellenwert von Deutschrap im Leben der Rezipienten und der Identifikation mit dem Lieblingsrapper. Da eine allgemein eher niedrige Identifikation vorliegt, lässt sich davon ausgehen, dass der jeweilige Lieblingsrapper eher nicht zur Identitätsbildung der Rezipienten herangezogen wird. Sowohl die geringe Identifikation als auch die negative Korrelation zwischen dem Selbstwert und der Identifikation lassen sich unter anderem auf das Alter der Befragten zurückführen. Hier bleibt zu beachten, dass ein Großteil der Identifikationsbildung bereits in der Kindheit und Jugend stattfindet. Die Massentauglichkeit von deutschem Rap konnte mit Hilfe einer differenzierten Erhebung seiner Subgenres abgebildet werden, womit vorige Studien und Vermutungen bestätigt werden.
Identifikation mit Deutschrap
Eine quantitative Befragung über die Identifikation von Deutschrap-Hörern mit ihrem Lieblingsrapper