Die Arbeit stellt dar, wie Jugendliche subjektiv vor ihrem alltäglichen Hintergrund Fernsehtexte lesen und wie sie mit den Texten während und über die Rezeption hinaus umgehen. Zu diesem Zweck wurden mit zehn Jugendlichen einer ländlichen Gemeinde in Oberösterreich Gespräche in Form von qualitativen Interviews über ihre Fernsehaneignung, -bewertung, ihren Alltag, ihr Selbst- und Fremdbild und ihren Lebensraum geführt.
Den theoretischen Background der Untersuchung bilden zwei Teile. Der erste Teil umfasst eine Diskussion um die ‚Jugend als Lebensphase‘, wobei das Individualisierungstheorem, das einen gesellschaftlichen Kontext um Jugend bildet, sowie sozialisationstheoretische Überlegungen im Zentrum stehen. Der zweite Teil führt die Perspektive der Cultural Studies, die ein Konzept zur Analyse alltäglicher Praktiken darstellen, ein. Zu diesem Konzept gehört auch die Fernsehaneignungstheorie, die zur Berücksichtigung des alltäglichen und häuslichen Kontexts der Fernsehaneignung dient, bzw. die Frage nach der Rolle der Fernsehaneignung in der alltäglichen Kulturproduktion Jugendlicher.
Wichtigste Ergebnisse der Arbeit:
– Das Fernsehen stellt eine wichtige Ressource im Prozess der Identitätskonstruktion bzw. der Selbst- und Fremdverortung dar.
– Es dient der kulturellen Reproduktion und dem Bewusstsein der eigenen Fähigkeiten.
Fernsehen als Symbolische Ressource – Fernsehaneignung Jugendlicher im Alltag
Eine qualitative empirische Betrachtung der Fernsehrezeption Eferdinger Jugendlicher anhand der Cultural Studies