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Die Zeiten gendern sich – Nicht cisgeschlechtliche Identitäten in der Werbung

Eine empirische Untersuchung zur Wirkung von nicht cisgeschlechtlichen Identitäten in der Werbung unter Berücksichtigung beeinflussender Faktoren

Nicht cisgeschlechtliche Identitäten gewinnen an Sichtbarkeit und Bedeutung. Gleichzeitig wächst das wirtschaftliche Interesse an dieser Zielgruppe. Eine gezielte werbliche Ansprache geht mit großem Potenzial einher, genauso groß sind aber auch die Risiken. Umso wichtiger ist es, Chancen und Risiken gezielt abzuwägen. Werbetreibende können bei der Entscheidung über nicht cisgeschlechtliche Werbemaßnahmen jedoch kaum fundierte Entscheidungen treffen, da die Daten fehlen. Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht die Wirkung von nicht cisgeschlechtlichen Werbeinhalten und persönlichen Einflussfaktoren. Für die experimentelle Online-Umfrage ergab sich eine Samplegröße von 275 Personen. Die Auswertung zwei unterschiedlicher Stimuli hat ergeben, dass nicht cisgeschlechtliche Werbeinhalte anders wirken als cisgeschlechtliche Inhalte, jedoch nicht zwangsläufig negativ. Der relevanteste persönliche Einflussfaktor ist die Cisgeschlechtlichkeit, insbesondere das Geschlecht cisgeschlechtlicher Mann. Weiter zeigte sich, dass die sexuelle Orientierung und der Kontakt zu nicht cisgeschlechtlichen Personen keinen Einfluss auf die Werbewirkung nicht cisgeschlechtlicher Inhalte haben. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass die Zielgruppe eine entscheidende Rolle bei dem Erfolg nicht cisgeschlechtlicher Werbeinhalte spielen. Nicht cisgeschlechtliche Werbemaßnahmen sind vor allem für Unternehmen attraktiv, die sich durch das Produkt oder den Preis allein am Markt nicht positionieren können