Seit dem jüngsten Börsenboom hat sich die Unternehmensberichterstattung der deutschen Tagespresse tief greifend gewandelt. Zwar ist die Spekulationsblase an den Aktienmärkten längst geplatzt; gleichwohl wurde die Berichterstattung nachhaltig geprägt.
Die Diplomarbeit bedient sich der Systemtheorie als logischem Rahmen, um die Rolle der Unternehmensberichterstattung innerhalb des medialen Teilsystems Wirtschaftsjournalismus zu bestimmen. Anschließend werden die durch den Börsenboom induzierten Veränderungen der Rahmenbedingungen der Unternehmensberichterstattung aufgezeigt. Ergänzt wird dies um organisations- und akteurszentrierte Elemente, indem die Auswirkungen der Kapitalmarkteuphorie auf journalistische Organisationen, Programme und Rollen beschrieben werden.
Mit Hilfe von vier Fallbeispielen – der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Süddeutschen Zeitung, der Stuttgarter Zeitung und der Augsburger Allgemeinen Zeitung – wird im empirischen Teil der Frage nachgegangen, wie genau sich die Berichterstattung über Unternehmen durch den Kapitalmarktboom verändert hat. Mittels eines Mehrebenendesigns (Qualitative Expertengespräche und Quantitative Inhaltsanalyse) wurde die Leitfrage der Arbeit bestätigt: Neben der politischen und die regionalen Lebensumstände betreffenden Perspektive hat sich die Betrachtung der Firmen als Anlageobjekte in der Unternehmensberichterstattung nachhaltig etabliert. Zugleich zeigt sich, dass die Berichterstattung über Unternehmen in den vergangenen Jahren vielseitiger und leserfreundlicher geworden ist.
Die Unternehmensberichterstattung im Wirtschaftsteil der regionalen und überregionalen Tagespresse
Empirische Untersuchung über die Auswirkungen des Aktienbooms auf die Unternehmensberichterstattung