Das Verwischen der Grenzen zwischen Realität und Fiktion durch Scripted-Reality-Serien erreicht durch die Ausdehnung einiger dieser TV-Formate ins Internet eine neue Dimension. Die Posts, die die Serienmacher im Namen der Figuren auf Facebook stellen, führen zu einer enormen Nutzerresonanz, wobei die Kommentare einen unterschiedlichen Umgang mit dem parasozialen Interaktionsangebot (PSI) spiegeln.
Die Arbeit beschreibt, wie Facebook-Nutzer auf Posts von SR-Serien reagieren und mit den Figuren (parasozial) interagieren. Dazu wird eine quantitative Inhaltsanalyse von 1500 Kommentaren zu den Posts von „Berlin – Tag & Nacht“, „Köln 50667“, „K11 – Kommissare im Einsatz“, „Privatdetektive im Einsatz“ und „Patchwork Family“ durchgeführt. Das Codebuch orientiert sich an der Konzeption von PSI als mehrdimensionales Konstrukt mit affektiven, kognitiven und konativen Teilprozessen.
Es zeigt sich, dass die Nutzer meist direkt parasozial interaktiv auf den Post reagieren. Die Interaktionssituation ist sehr stark emotional geprägt und enthält oft Sympathie-/ Antipathie-Bekundungen gegenüber einer Figur. Der Nutzer spricht die Figur oft direkt an, wobei er meist – im Sinne seiner Rolle in der PSI – auf eine Frage des Posts antwortet. Die häufigen Bewertungen der Serienfigur betreffen primär die Figur insgesamt, ihr Verhalten und ihr Äußeres. Bei allen Teilprozessen dominieren die positiven Erscheinungsformen. Zwischen den Serien zeigen sich Unterschiede hinsichtlich der betrachteten PSI-Teilprozesse.
Die Reaktion von Facebook-Nutzern auf die Posts von Scripted-Reality-Serien:
Eine quantitative Inhaltsanalyse der Nutzerkommentare