transfer 14(2) » Medienpädagogik

Die Messung von Medienkompetenz

Erprobung eines Erhebungsinstruments für die Dimension “Medienkritikfähigkeit“

Medienkritikfähigkeit gilt als eine Grundvoraussetzung für Medienkompetenz, die heute als eine unabdingbare individuelle und gesellschaftliche Schlüsselqualifikation aufgefasst wird. Es besteht jedoch nach wie vor keine Klarheit bezüglich der konstituierenden Elemente sowie der
empirischen Evidenzen des Konstrukts der Medienkompetenz bzw. seiner zentralen Teildimension Medienkritikfähigkeit. Forschungsbedarf besteht vor allem hinsichtlich quantitativer empirischer Diagnostika, mit denen Medienkompetenz sowie Medienkritikfähigkeit systematisch erfasst werden können. Die Herausforderung besteht u.a. darin, die (medien)pädagogischen Ansätze zur Medienkompetenz (resp. Medienkritikfähigkeit) mit den Methoden der empirischen Kommunikationsforschung zu verbinden.
Im Rahmen der Arbeit wird auf der Basis eines theoriegeleiteten vierdimensionalen Medienkritikfähigkeitskonzepts ein quantitativ-empirisches Erhebungsinstrument zur Messung von Medienkritikfähigkeit in Form eines computergestützten Leistungstests für eine ausgewählte Zielgruppe (15- bis 16-jährige Jugendliche der 10. gymnasialen Jahrgangsstufe) entwickelt und in empirischen Untersuchungen an zwei relevanten Stichproben erprobt.
Die Ergebnisse bestätigen, dass der Test in der Lage ist, spezifische Ausgeprägtheiten der medienkritischen Facetten abzubilden, so dass bei der praktischen Anwendung dimensionsspezifische Stärken und Defizite der befragten Jugendlichen identifiziert werden konnten.