Der Begriff bzw. das Wort Medienkompetenz taucht Anfang/Mitte der 1990er Jahre auf und ist an die damals einsetzende Medienentwicklung – Computer, Internet, Digitalisierung – gebunden. Medienkompetenz wird vor allem in Deutschland, weniger in Österreich und der Schweiz, definiert, diskutiert, gefordert, kritisiert – in medienpädagogischen, (medien-) politischen und anderen Kontexten. Medienkompetenz wird dabei oft, aber nicht nur als individuelle Fähigkeit und Fertigkeit im Umgang mit Medien(technologien) angelegt.
Davon ausgehend untersuche ich den Begriff Medienkompetenz auf der Meta-Ebene in drei diskursiven Zusammenhängen. Ich widme mich zuerst dem medienpädagogischen Diskurs. Ich stelle die deutsche Scientific Community um den Begriff dar und Dieter Baacke, der von dieser als Erfinder des Begriffs bezeichnet wird. Ich analysiere die Merkmale der medienpädagogischen Definitionen des ‚wissenschaftlichen Begriffs‘ Medienkompetenz.
Anschließend stelle ich auf Basis von Harald Gapskis Dissertation die mediensystem-bezogenen Diskurse dar, in denen Medienkompetenz als Metapher verwendet und damit instrumentell/funktional eingesetzt wird.
Zuletzt führe ich eine Bestandsaufnahme über Medienkompetenz in kommunikationswissenschaftlichen Einführungswerken und Fachzeitschriften durch. Ich zeige Perspektiven eines publizistik- und kommunikationswissenschaftlich gefassten Medien-Begriffs (Saxer, Neverla) für den Begriff Medienkompetenz und seine bisherigen Diskurse auf.