Die Arbeit behandelt den Zusammenhang zwischen der Fernsehrezeption Jugendlicher und ihrer Identitätsentwicklung. Die Forschungsfrage lautet: Wie können die Prozesse der Fernsehrezeption beschrieben werden und wie stehen diese Prozesse im Zusammenhang mit der Identitätsentwicklung der Jugendlichen?
Die Arbeit richtet den Fokus auf ein psychologisches Identitätsmodell, das im Kontext soziologischer Theorien steht. Anhand der Theorien von Mead und Blumler wird die Frage beantwortet, wie sich Identität in Interaktions- und Interpretationsprozessen entwickelt. Die Theorien werden zusammengefasst zum interaktionistischen Paradigma. Mit dem Konzept der parasozialen Interaktion wird das interaktionistische Paradigma anschließend auf die Kommunikation mit medialen Angeboten übertragen, das parasoziale Konzept wird verstanden als ein symbolisch-interaktionistisches Modell zur Analyse der Fernsehrezeption. Der Identitätsbegriff wird anschließend anhand des Modells nach Haußer empirisch konzeptualisiert. Als mediales Angebot wird die erste Staffel der ARD-Vorabendserie ‚Berlin, Berlin‘ analysiert. Anhand qualitativer Interviews mit jugendlichen Rezipienten dieser Serie wird abschließend dargestellt, wie die Jugendlichen im Prozess der Serienrezeption individuell Identitätspotenziale realisiert haben.