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Architekturdiskurs in Medien und Gesellschaft

Kritische Diskursanalyse des Architekturdiskurses in den österreichischen Printmedien

Architektur ist ein Bereich, der jeden angeht und viele interessiert – die mediale Berücksichtigung dieses Themas ist jedoch marginal.
Ziel der Diplomarbeit war eine Analyse des Architekturdiskurses in den österreichischen Printmedien. Die Analyse konzentrierte sich darauf, wie Laien in den Medien angesprochen und in öffentliche Architekturdiskurse integriert werden. Es wurde eine Diskrepanz zwischen der großen gesellschaftlichen Bedeutung von Architektur und der geringen medialen Berücksichtigung dieses Themengebietes aufgezeigt.
Die kommunikationswissenschaftliche Annäherung erfolgte über den symbolischen Interaktionismus. Es stellte sich heraus, dass Architekturexperten und Laien auf Grund ihrer Sozialisation über unterschiedliche Sprachen verfügen, was zu Verständigungsschwierigkeiten führt.
Die Forschungsfragen wurden mittels der Kritischen Diskursanalyse (diskurs-historisches Modell nach Ruth Wodak) untersucht: Die Makroanalyse wurde anhand der Architekturberichte des Monats Jänner 2002 in der Tageszeitung ‚Der Standard‘ durchgeführt. Die Mikroanalyse erfolgte am Beispiel der Kolumne ‚Neue Häuser‘ von Franziska Leeb in ‚Der Standard‘. Bei der Analyse des Artikels wurde ersichtlich, dass Experten für die Beschreibung von Architektur vor allem alltagssprachliche Worte verwenden, die jedoch als Fachausdrücke gebraucht werden und nur für Fachleute eine ‚eindeutige Bedeutung‘ haben. So kann derselbe Text von Experten und Laien unterschiedlich verstanden werden.