Seit Einführung des dualen Rundfunksystems herrscht auf dem deutschen TV-Markt ein harter Kampf um Einschaltquoten und Marktanteile. Als Hauptkampffeld gilt der Programmbereich Unterhaltung, der die Spitzenstellung im Hinblick auf Rezeptions- und Sendeumfang einnimmt. Die Formatierung ist eine Strategie, die seit den 90er Jahren von Fernsehsendern und TV-Produzenten verfolgt wird, um Publikumserfolge zu erzielen: TV-Sendungen werden nach rein ökonomischen Kriterien zielgruppenspezifisch aus erfolgserprobten Elementen zusammengesetzt und mit Hilfe des Marketings unterstützt.
Diese Arbeit gibt einen Überblick über die vielfältigen Ausprägungen der Formatierungsstrategie für eine TV-Unterhaltungssendung und generiert einen Ansatz zur Klärung der Erfolgsprinzipien von neuen Unterhaltungsformaten im Fernsehen. Als Grundlage dient ein Überblick über die Thematik des Formatfernsehens als übergeordnetes Phänomen in der Programmentwicklung. Die Formatierungs-Elemente gehen auf bestehende Medienangebote zurück. Daher werden Programmentwicklung und Trends der letzten Jahre dargestellt. Um erfolgreiche Elemente eines Formats zu identifizieren, werden auch Strukturelemente von Sendungsformaten beleuchtet. Darüber hinaus wird eine Übertragung der Marketing-Theorie im Hinblick auf die Fernsehformatierung geleistet. Um die theoretischen Überlegungen zu illustrieren, wurde das Format „Big Brother“ ausgewählt, dessen kommerzieller Erfolg den Unterhaltungsbereich im Jahr 2000 prägte.
Publikumserfolg eines TV-Unterhaltungsformats
Die Formatierung als Strategie am Beispiel "Big Brother"