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„Weltbildapparat Instagram“: Kultivierungseffekte durch Instagramnutzung? Eine empirische Studie.

Das soziale Netzwerk Instagram boomt – über eine Milliarde weltweit aktive Nutzer konfrontieren sich regelmäßig mit den verschiedensten Inhalten, die die Plattform zu bieten hat. Dabei erfreuen sich vor allem schönheitsbezogene Accounts großer Beliebtheit. Produkte für das attraktive Äußere werden beworben, Schönheitsideale rücken in den Vordergrund und bekannte Gesichter zeigen ihren Alltag meistens von der schönsten Seite.

Mit seiner Vielfalt an Inhalten kann Instagram eine alternative und verzerrte Realität darstellen. Ähnlich wie bei anderen Medien kann der Instagram-Nutzer seine Erfahrungswerte über die Zusammensetzung der Realität aus dem sozialen Medium ziehen. Diese Arbeit wirft die Frage auf, welchen Einfluss die Plattform Instagram auf die Realitätsvorstellungen, die Einstellungen und das Verhalten der Nutzer in Bezug auf das Thema Schönheit – speziell auf Schönheitsmaßnahmen – ausübt.

Als theoretische Grundlage wird die Kultivierungshypothese George Gerbners (1976) herangezogen. Obwohl sich dieser Forschungsschwerpunkt bisher vor allem auf die kultivierende Wirkung des Fernsehens konzentrierte, verleiten die theoretischen Annahmen dazu, auch den Einfluss anderer Medien zu untersuchen. Vor allem im digitalen Zeitalter sind neue Perspektiven zu Plattformen wie Twitter, Facebook oder Instagram relevanter denn je.

Um die Einflüsse Instagrams auf das schönheitsbezogene Bild seiner Nutzer zu untersuchen, wurde eine quantitative Online-Befragung durchgeführt. Die gewonnenen Daten konnten aufzeigen, dass sich Instagramnutzung auf die Einstellungen und das Verhalten des Instagram-Nutzers auswirkt. Noch stärkere Zusammenhänge zeigten sich für die genrespezifische Nutzung schönheitsbezogener Accounts. Als Drittvariablen kristallisierten sich das soziale Umfeld, das Einkommen und die verfügbare Freizeit heraus.