Die unterschiedlichen Meinungen Deutschland und der USA zum Vorgehen im Irak haben die beiden Seiten vor und während des Irak-Krieges 2003 deutlich voneinander entfernt. In der gesellschaftlichen Debatte über ein militärisches Eingreifen spielten die Medien diesseits und jenseits des Atlantiks eine Schlüsselrolle.
In beiden Ländern existieren vergleichbare Voraussetzungen für eine freie und kritische Berichterstattung. Daraus könnte geschlossen werden, dass in Amerika gleichermaßen wie in Deutschland eine kritische Auseinandersetzung mit der amerikanischen Politik stattgefunden hat. Wie also sieht die Realität der Berichterstattung aus?
Die Arbeit untersucht mittels einer Inhaltsanalyse die Berichterstattung über den Irak-Krieg 2003 in den deutschen Qualitätsblättern ‚Frankfurter Allgemeine Zeitung‘, ‚Süddeutsche Zeitung‘ sowie in den amerikanischen Pendants ‚New York Times ‚und ‚Washington Post‘.
Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede: So berichten die deutschen Zeitungen wesentlich kritischer als die amerikanischen über die Politik der Regierung unter George W. Bush und stellen diese als Aggressor dar. Dagegen sehen die US-Blätter das Aggressionspotenzial überwiegend im Irak.
Eingebettet wurde die Analyse in Habermas‘ Theorie des kommunikativen Handelns: Es wird gezeigt, welchen Beitrag die Presse zu einer besseren Verständigung zwischen Deutschland und den USA leisten kann. Wichtig dafür ist das Verständnis der unterschiedlichen politischen Rahmenbedingungen.
Von Kriegsverächtern und Kriegsverfechtern
Die Berichterstattung über den Irak-Krieg 2003 in deutschen und amerikanischen Qualitätszeitungen