Nahezu 80 % der Bevölkerung nutzen das Internet zumindest gelegentlich, 63 % davon sogar täglich. Es ist kein neues Phänomen: Das Internet ist zum wichtigsten Medium unserer Zeit geworden. Die zunehmende Schnelllebigkeit führt damit zu einem veränderten Nutzungsverhalten: Findet ein Besucher einer Webseite nicht auf Anhieb das Gesuchte, so verlässt er sie bereits nach wenigen Sekunden. Daher setzen Unternehmen und Organisationen vermehrt auf eine hohe Usability, also Nutzerfreundlichkeit, ihrer Online-Angebote. In dieser Arbeit wurde die Web-Usability von NGOs näher untersucht.
Dafür wurde im ersten Schritt eine Heuristic Evaluation eingesetzt, bei der die Beurteilung durch einen Experten an Hand eines Kriterienkatalogs erfolgt. Anschließend wurde eine qualitative Eye-Tracking-Studie durchgeführt, bei der 20 Probanden verschiedene Rechercheaufgaben lösen sollten. Im nächsten Schritt folgte der Vergleich der beiden Erhebungsmethoden.
Die Ergebnisse zeigen, dass für die Probanden die zehn untersuchten Usability-Konstrukte unterschiedlich starken Einfluss auf ihre Bewertung der Webseite und das entsprechende Nutzungsverhalten haben. Als besonders relevant erwiesen sich die Konstrukte „Navigability“ oder „Simplicity“. Über alle Konstrukte hinweg ließ sich feststellen, dass die Webseite des NABU am besten bewertet wurde, gefolgt von der Webseite des WWF und anschließend der des BUND. Die Einschätzungen der Probanden deckten sich dabei größtenteils mit denen des Experten.
Virtueller Naturschutz – Die Usability von NGO-Webseiten
am Beispiel von BUND, NABU und WWF