transfer 14(4) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute

Eine experimentelle Studie zur persuasiven Wirkung narrativer Kommunikation am Beispiel der Verkehrssicherheitskommunikation in Fahrschullehrmedien

Die vorliegende Arbeit untersucht das Persuasionspotential narrativer Kommunikation im Vergleich zu nicht-narrativer Kommunikation im Anwendungsgebiet der Risikokommunikation in der Verkehrssicherheit. Den konzeptionellen Überlegungen von Kreuter et al. (2007) folgend, wird narrative Kommunikation dabei nicht als dichotome Kommunikationsoption betrachtet, die auf eine Botschaft zutrifft oder nicht zutrifft, sondern als Kontinuum verstanden. Transportation, wahrgenommene Leichtigkeit der Informationsverarbeitung sowie para-soziale Interaktion (PSI) werden als Mediatoren der Persuasion angenommen. Die Hypothesenprüfung erfolgte im Rahmen eines Feldexperiments (N = 80) in Kooperation mit neun Mainzer Fahrschulen. Die Ergebnisse stützen die Annahme des Narrativitätskontinuums und die mediierenden Rollen von Transportation und wahrgenommener Informationsverarbeitung. PSI konnte als Mediator nur teilweise bestätigt werden. Zudem wurde ein starker Einfluss des Geschlechts auf die Mediatoren sowie den Grad der Persuasion festgestellt. Die Ergebnisse werden aus einem theoretischen sowie anwendungsorientieren Blickwinkel diskutiert.