transfer 21(1) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Trust me, we’re two of a kind

Der Einfluss von Ähnlichkeit und Vertrauen auf den Wissenserwerb aus Nachrichtenmedien

Bisherige Studien zur Shared Reality Theory konnten zeigen, dass die Ähnlichkeit zu einem Kommunikationspartner sowie Epistemisches und Relationales Vertrauen in diese Person beeinflussen, an welche Informationen aus einer interpersonalen Kommunikation man sich später erinnert. Die vorliegende Studie untersuchte, ob und inwieweit sich diese Ergebnisse auf die Inhalte aus medienvermittelter Kommunikation übertragen lassen. Mithilfe eines einfaktoriellen, zweifach gestuften Online-Experiments im between-participants-Design wurde die Ähnlichkeit der teilnehmenden Studenten (N = 111, n = 75 Frauen und n = 36 Männer im Alter zwischen 19 und 30 Jahren, M = 23.80 Jahre, SD = 2.62) zu einer informationsvermittelnden Medienperson (unähnlich vs. ähnlich) manipuliert. Entgegen der vermuteten Hypothesen zeigten die Ergebnisse keinen signifikanten Effekt der Ähnlichkeit dieser Medienperson auf den politischen Wissenserwerb aus einem Medienstimulus zum Thema Klimawandel. Das der Medienperson entgegengebrachte Epistemische und Relationale Vertrauen hing ebenfalls nicht signifikant von der Ähnlichkeit der Teilnehmer ab. So konnte kein mediierender Einfluss dieses Vertrauens auf den Wissenserwerb gefunden werden. Im Rahmen dieser Arbeit werden mögliche Erklärungen für die ausgebliebenen Effekte diskutiert und damit aufgezeigt, dass trotz der nicht bestätigten Annahmen Potenzial für zukünftige empirische Forschung in diesem Bereich besteht.