Die Theorie der Nachrichtenfaktoren zielte in ihrer ursprünglichen Formulierung auf die Erklärung von Selektionsprozessen während der gesamten Nachrichtenvermittlung. In der empirischen Auseinandersetzung mit der Theorie stand lange Zeit die journalistische Nachrichtenselektion im Vordergrund. In dieser Arbeit lag der Fokus auf der rezipientenseitigen Selektion. Unter Einbezug kognitionspsychologischer Ansätze zur selektiven Aufmerksamkeit und der Schema-Theorie wurden Nachrichtenfaktoren als selektionslenkende Instanzen theoretisch validier.
Die experimentelle Überprüfung mit Hilfe fiktiver Nachrichtentexte, die hinsichtlich ihres Nachrichtenwertes systematisch variiert wurden, ergab, dass die Theorie der Nachrichtenfaktoren ein erklärungsstarker Ansatz ist, um Selektionsprozesse während und nach der Rezeption zu beschreiben. Die Nachrichtenwerttheorie kann also im Rezeptionsprozess für die selektive Aufmerksamkeit und selektive Erinnerung Gültigkeit beanspruchen.
Tatort: Nachrichtenfaktor
Eine empirische Untersuchung zum Einfluss von Nachrichtenfaktoren auf Selektionsprozesse während und nach der Rezeption