Die vorliegende Masterarbeit betrachtet, ausgehend von der Mediatisierung des alltäglichen Handelns Kinder und Jugendlicher, Unterrichtskommunikation und deren Herstellung im Schulunterricht, der durch Tablet-Computer unterstützt wird. Als Datengrundlage dienen audiovisuelle Aufnahmen zweier Unterrichtsstunden und Experteninterviews mit den beteiligten Akteuren.
Die konversationsanalytische Auswertung der Stunden in Kombination mit der themenanalytischen Auswertung der Interviews ergab: (1) dass die Sequenzialität der Aufgabenstruktur, welche durch den Tablet-Computer vorgegeben ist, bei den Schülerinnen und Schülern zu einem selbstständigen Einnehmen der Expertenrolle führt, (2) dass die Instruktion mehrere Ebenen beinhaltet und komplex ist, da mit ihr trotz der Differenzierung durch die Individualisierung der Aufgaben die Klasse als „Block“ bewegt werden muss, (3) dass Tablet-Computer sowohl als potenzielle Störquelle als auch als Motivator und Eröffner neuer Spielwelten gesehen werden und sich hieraus eine Gratwanderung ergibt, die der Lehrkraft auch die Aufgaben der Kontrolle und der Navigation abverlangt und (4) dass die Entpersonalisierung des Feedbacks bei den Schülerinnen und Schülern zur Kommentierung der Ergebnisse führt. Schlussfolgernd kann davon ausgegangen werden, dass der Einsatz der Tablet-Computer anregend für die Unterrichtskommunikation ist.
Tablet-Computer im Klassenzimmer
Eine kommunikationswissenschaftliche Perspektive auf den Einsatz von Tablet-Computern im Unterricht