Ziel dieser Studie ist eine Einschätzung, ob die Netflix-Serie Tote Mädchen lügen nicht potenziell einen Werther-Effekt auszulösen könnte oder nicht. Dazu wird die Serie auf Aspekte einer medialen Darstellung von Suizid untersucht, die einerseits das Potenzial haben, einen Werther-Effekt zu begünstigen – und andererseits ihm entgegenzuwirken: Zuerst wird eine quantitative Inhaltsanalyse durchgeführt, wobei eine Vollerhebung erfolgt. Danach werden spezifische Serien-Ausschnitte frei auf ihre filmische Gestaltung untersucht, um ein detailliertes Verständnis für die Darstellung von Suizid zu erhalten. In Tote Mädchen lügen nicht kommen sowohl Aspekte vor, die einen Werther-Effekt potenziell begünstigen als auch solche, die ihn potenziell abmildern. Allerdings wird die sehr detaillierte, visuelle Darstellung von Suizid und das hohe Identifikationspotenzial Hannahs als äußerst problematisch gewertet. Zudem wird Hilfe für Personen mit suizidalen Gedanken nur sehr unzureichend thematisiert.
Suizid in Serien
Analyse von „Tote Mädchen lügen nicht“ auf Aspekte, die das Potenzial haben, einen Werther-Effekt zu begünstigen oder abzumildern