Reportagesendungen boomen derzeit im deutschsprachigen Fernsehen, nahezu jeder Sender hat eine im Programm. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich daher mit der Fernsehreportage, im speziellen mit Reportagesendungen, also mit Sendungen, die sich selbst – bereits im Sendungstitel – als solche bezeichnen. Zunächst gilt es die verschiedenen journalistischen Darstellungsformen näher vorzustellen.
In der empirischen Untersuchung wurden elf verschiedene Reportagesendungen mit Hilfe einer Inhaltsanalyse untersucht. Hier galt es herauszufinden, inwieweit die Sendungen klassische Reportagen sind bzw. inwieweit sie andere Genre-Elemente enthalten. Darüber hinaus wurden Experteninterviews mit den Sendungsverantwortlichen geführt. Mit Hilfe eines Leitfades wurden die Interviewpartner befragt und mit den Ergebnissen der Untersuchung konfrontiert.
Mehr als die Hälfte der untersuchten Sendungen konnten als klassische Reportagen klassifiziert werden. Die Interviews haben aber gezeigt, dass Begriffsüberschreitungen in der Praxis nicht verpönt sind. Auch jene Sendungen, die als klassische Reportagen klassifiziert werden konnten, überschreiten laut eigenen Angaben die Grenzen der Reportage hin und wieder. Große Unterschiede gibt es auch unter den klassischen Reportagen. So hängt es stark von der jeweiligen Zielgruppe der Sendung bzw. des Sendeplatzes ab, wie eine Reportagesendung aufgebaut und umgesetzt wird.
Reportagesendungen im deutschsprachigen Fernsehen
Eine empirische Untersuchung