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Publizistische Konkurrenz im Lokalen

Vergleich zweier Lokalausgaben von Schwäbischer Zeitung und Südwest Presse

Eine schwäbische Kleinstadt wird vom Zeitungsmonopol- zum Konkurrenzgebiet. Die Diplomarbeit untersucht, mit welchen publizistischen Strategien und Inhalten zwei neu konkurrierende Lokalredaktionen die Leser für sich gewinnen wollen.
Im theoretischen Teil wird auf aktuelle Entwicklungen der Zeitungsnutzung ebenso eingegangen, wie auf die Diskussionen über Qualität und Inhalte lokaler Zeitungen und auf Ergebnisse der (Nicht-)Leserforschung. Ein weiterer Abschnitt beschäftigt sich mit der Frage, welche Bedeutung das Lokale und damit lokale Medien angesichts zunehmender Mobilisierung und Globalisierung noch haben können.
Die mit einem Methodenmix aus inhaltlicher Analyse einzelner Themenkomplexe und Expertengesprächen untersuchten Lokalteile erwiesen sich im Grunde als recht ähnlich. Beide geben sich als ’seriöse‘, informationsorientierte Lokalmedien, bei denen Unterhaltung eine untergeordnete Rolle spielt. Dennoch traten unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte, etwa in der Vereinsberichterstattung, zutage. Es ließ sich zudem erkennen, dass der ‚Herausforderer‘ tendenziell die Kritik- und Kontrollfunktion der Zeitung stärker betont, während der ehemalige Monopolist und Marktführer eher Forum für alle Meinungen sein will. Mit knapper Personalbesetzung und begrenzten Honorarbudgets haben beide Redaktionen zu kämpfen – trotz neu entstandener Konkurrenz.