Untersuchungen über Leser gibt es viele: Lesestrategien, Lesemotivation und andere Aspekte werden erforscht. Besonders interessant wird es, wenn der Fokus auf Kinder und Jugendliche gelegt wird. Doch was ist mit der „anderen“ Seite? Wie schaffen es Bücher, in das Bewusstsein von Kindern und Jugendlichen zu gelangen und gerne gelesen zu werden? Einen großen Anteil an dem Erfolg eines Buchs leistet sicherlich die PR. Da es bisher noch keine umfassende wissenschaftliche Darstellung der PR von Kinder- und Jugendbuchverlagen gibt, leistet die qualitativ angelegte Arbeit einen Einstieg in die Thematik. Anhand von Experteninterviews mit drei PR-Referenten von verschiedenen Verlagen wird herausgearbeitet, wie Kinder, Eltern und Medien angesprochen werden und welche Strategien dahinterstecken.
Laut der Befragten scheint die Herausforderung zu sein, dass die eigentliche Zielgruppe – die Kinder und Jugendlichen – einerseits vor allem über erwachsene „Gatekeeper“ erreicht werden. Dies trifft hauptsächlich auf den medialen Bereich zu. Andererseits richten sich Events wie Lesungen vorrangig an die jungen Leser. Interessant ist, dass verstärkt auf Mund-zu-Mund-Propaganda unter den Kindern gesetzt wird. Auch Walk Acts (Ganzkörperkostüme) scheinen eine wichtige Rolle zu spielen. Erwähnenswert ist zudem, dass sich die befragten Verlage in der Leseförderung engagieren. Es gilt also, die Balance zwischen Erwachsenen- und Kinderansprache zu halten und beiden Formen sinnvoll zu nutzen.
Public Relations von Kinder- und Jugendbuchverlagen
Eine explorative Untersuchung