Die Schnecke war das vorherrschende Synonym für die Deutsche Bundespost, das Monopol ihr schützendes Schneckenhaus. Im Laufe der Jahre wurde das Haus aufgebrochen, die Unternehmen privatisiert. Jede Abteilung musste ihr Bestes geben, um sich im Rennen um die Kunden gut zu positionieren – auch die Pressestellen. Hat sich im Zuge der Privatisierung die Pressearbeit verändert? Ist sie professioneller und qualitativ besser geworden?
Die Arbeit untersucht unter Rücksichtnahme auf die vielseitigen Umwelten zu den jeweiligen Untersuchungszeiten die Pressearbeit von Bundespost, Deutsche Telekom und Deutsche Post. Als Rahmen dient die wissenschaftliche Auseinandersetzung um ‚Professionalisierung‘ und ‚Qualität‘, woraus ein entsprechendes Forschungsdesign entwickelt wurde. Um der Dynamik der beiden Begriffe gerecht zu werden, wurde auf Vielfalt der Untersuchungsinstrumente geachtet: Leitfadeninterviews mit den PR-Chefs der Unternehmen, eine Journalistenbefragung und eine Inhaltsanalyse von Pressemitteilungen waren die Grundlage der Analyse.
Dabei zeigte sich, dass die Pressearbeit mit der Privatisierung eine klare positive Veränderung durchlief – sowohl im professionellen als auch im qualitativen Sinne. Während die Telekom diese Schritte schneller und konstanter vorangetrieben hatte, wurde gerade in den letzten Jahren von Seiten der Post der zeitliche Privatisierungsvorsprung der Telekom in Sachen Pressearbeit mehr als wett gemacht. Das Ergebnis: Postschnecken auf der Überholspur.
Postschnecken auf der Überholspur?
Die Pressearbeit von Deutscher Bundespost, Deutscher Telekom und Deutscher Post im Qualitätsvergleich