TTIP und CETA führen beide zu großem gesellschaftlichen Widerstand, medial wird indes vor allem TTIP Beachtung geschenkt. Durch inhaltliche Parallelen, zeitlichen Vorsprung sowie die Bezeichnung von CETA als Blaupause erscheint dieser Umstand umso erstaunlicher. Ziel der Arbeit ist es daher, die Ursachen für eine dermaßen unterschiedliche Resonanz zu untersuchen. Insbesondere für Akteure ohne direkten Zugang zu Politik ist mediale Resonanz wichtig, um ihre Argumente in der politischen Diskussion zu platzieren. Besonderes Augenmerk gilt daher dem Outside-Lobbying von Interessengruppen.
Theoretisch lassen sich Erklärungen im Verhältnis von strategischer Kommunikation und Journalismus finden. Eine Anpassung an die mediale Selektionslogik und Routinen kann demnach zum Erfolg strategischer Kommunikation führen. Relevante Kriterien sind aus der Gatekeeper-, News-Bias- und Nachrichtenwertforschung abgeleitet. Mittels qualitativer und quantitativer Inhaltsanalyse werden Pressemitteilungen (n=228) sowie Presseberichte (n=251) zu CETA und TTIP auf das Vorkommen dieser Kriterien hin untersucht und verglichen.
Während der Nachrichtenwert gleich ist, unterscheiden sich insbesondere Zeitpunkt sowie Volumen der Pressemitteilungen zu den Abkommen. TTIP wird sowohl früher als auch deutlich häufiger von Interessengruppen thematisiert, was sich auch in der Berichterstattung widerspiegelt. Zudem äußern sich weniger etablierte und somit medial weniger relevante Akteure zu CETA öfter.
Outside-Lobbying zu CETA und TTIP
Eine empirische Untersuchung von Ursachen für die unterschiedliche mediale Resonanz zu den zwei Freihandelsabkommen