Seit der Jahrtausendwende zeichnet sich auf dem Serienmarkt eine richtige Welle post-apokalyptischer Erzählungen ab. Diese Schwemme an post-apokalyptischen Serienformaten gepaart mit dem großen gesellschaftskritischen Potenzial derselben macht eine genauere Betrachtung dieser in einem wissenschaftlichen Rahmen unerlässlich. Gerade zu seriellen post-apokalyptischen Erzählungen ist jedoch bisher überraschend wenig Forschung erfolgt.
Mithilfe der Analyse der CW-Serie The 100, einer der aktuellsten und beliebtesten post-apokalyptischen Serien, stellt die Arbeit die Gegenwartskommentarfunktion solcher Serien heraus. Die Untersuchung bildet eine exemplarische Fallstudie, deren Themenstellung, Vorgehensweise und Aussagen sich auf weitere post-apokalyptische Serien der Gegenwart übertragen lassen. Die Arbeit zeigt dabei fernsehanalytisch auf, welche Rechtsentwürfe in The 100 etabliert werden und in welcher Verbindung diese zu gegenwärtigen Rechtsdiskursen und -systemen stehen.
Besonders die Gefahr der Instrumentalisierung des Rechts und die Ungleichheit des Rechts werden in The 100 in jedem der durch die Serie etablierten Rechtssysteme nicht nur thematisiert sondern auch hervorgehoben. Einen sehr kritischen Blick wirft die Serie außerdem auf die aktuellen amerikanischen Waffen-, Folter-, Kriegs- und Menschenrechtsdebatten sowie auf den 2001 ausgerufenen „war on terror“ und entfaltet so ihr volles gesellschaftskritisches Potenzial.
On the Ground, There Is No Law.
Die Darstellung von Recht in der post-apokalyptischen Serie am Beispiel von The 100