transfer 21(4) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Nur noch eine Folge, dann fange ich an!

Eine Online-Befragung zum moderierenden Einfluss von Media Enjoyment und Appreciation auf die Beziehung zwischen prokrastinativer Mediennutzung und Schuldgefühlen

Prokrastination, das Hinauszögern notwendiger Aktivitäten mit negativen Folgen, betrifft vor allem Studenten und führt zu Schuldgefühlen. Da besonders Medien häufig zum Prokrastinieren genutzt werden, stellt sich die Frage: Wie hängen empfundene Schuldgefühle und Unterhaltungserleben aus der Mediennutzung zusammen? Auf Basis theoretischer Überlegungen wurde ein Moderationsmodell entwickelt: Die beiden Facetten des Unterhaltungserlebens Media Enjoyment und Appreciation sowie deren Vorhersagefehler werden als Moderatoren auf die Beziehung von wahrgenommener Prokrastination und Schuld vorgeschlagen. Eine quantitative Online-Befragung unter 307 Studenten konnte zeigen, dass die untersuchten Moderationsmodelle nicht angenommen werden können. Zwar hat wahrgenommene Prokrastination einen positiven Einfluss auf empfundene Schuldgefühle, diese Beziehung wird aber nicht durch die Bestandteile des Unterhaltungserlebens oder deren Vorhersagefehler moderiert.