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Neue Wege der Kunst

Untersuchung zur Risikoreduktion im Onlinekunsthandel

Die vorliegende Arbeit untersucht die Möglichkeiten der Reduktion wahrgenommener Käuferrisiken im Onlinekunsthandel. Käuferrisiken entstehen auf
Kunstmärkten durch die komplexen Gütereigenschaften von Kunst, deren Wertbestimmung problematisch ist. Zudem ist auch der E-Commerce durch mangelnde, physische Greifbarkeit nicht frei von wahrgenommenen Käuferrisiken.
Starke, wahrgenommene Käuferrisiken wirken sich negativ auf die Kaufwahrscheinlichkeit aus, was eine Reduktion der Risiken erstrebenswert macht. Die Reduktion wahrgenommener Käuferrisiken kann durch den Aufbau von
Vertrauen stattfinden, zu dem die Wissenschaft verschiedene Strategien untersucht hat. Um die Möglichkeiten zum Aufbau von Vertrauen auf Online-Kunstmärkten zu untersuchen, wurde eine Befragung innerhalb einer kunstaffinen Käuferschicht durchgeführt. Diese hat gezeigt, dass vor allem Informationsvollständigkeit und Sicherheit beim Bezahlvorgang zu den relevantesten, vertrauensbildenden Maßnahmen im Onlinekunsthandel gehören. Durch sehr heterogene Strukturen in Bezug auf Risikowahrnehmung und Kaufmotive konnten außerdem Käufertypologien ermittelt werden, die bei Zielgruppenüberlegungen im Onlinekunsthandel in Betracht kommen. Bei Beachtung von marktspezifischen Normen, der Reduktion von Käuferrisiken und Ausrichtung auf erfolgversprechende Zielgruppen ist es so möglich, das Internet als zusätzlichen Distributionskanal für Kunstwerke zu nutzen.