Die Vermittlung von Nachrichtenkompetenz ist in Deutschland nicht institutionell gesichert. An den Schulen spielt sie so gut wie keine Rolle. Wahre Informationen von Desinformationen unterscheiden zu können, ist jedoch gerade heutzutage wichtig – in einer Zeit, in der Fake News im Alltag omnipräsent sind, und insbesondere im Internet und in sozialen Netzwerken kursieren. Vor allem Jugendliche sind damit der Gefahr ausgesetzt, manipuliert zu werden, da sie so viel Zeit online verbringen wie keine andere Altersgruppe.
Ziel dieser Arbeit ist, herauszufinden, was Schüler*innen in Zeiten von Fake News lernen sollten, um zu aufgeklärten und kompetenten Nachrichtennutzer*innen zu werden. Zu diesem Zweck wurden elf Konzepte zur Vermittlung von Nachrichtenkompetenz ausgewählt, die sich an Jugendliche an weiterführenden Schulen beziehungsweise in entsprechendem Alter richten. Die Konzepte stammen von schulexternen Anbieter*innen, die im gesamten Bundesgebiet agieren. Eine qualitative Inhaltsanalyse der Konzepte hat ergeben, dass Schüler*innen Kenntnisse und Fähigkeiten in folgenden Bereichen
erwerben sollten: Relevanz von Nachrichten, Merkmale von Nachrichten und generelle Strukturen des Journalismus, kritische Reflexion von Nachrichten, Anwendung des theoretischen Wissens auf gestalterischer Ebene.
Die Ergebnisse wurden in einem Idealleitfaden zusammengefasst, der für den Einsatz an weiterführenden Schulen gedacht ist. Mit Blick auf die knappen Zeitressourcen an Schulen wurden daraus Mindestanforderungen abgeleitet, die die Bausteine enthalten, die aus Sicht der Wissenschaft unumgänglich sind, um Schüler*innen zu kompetenten Nachrichtennutzer*innen auszubilden.