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Mythen, Märchen und Geschichten

Narrative Schemata als sinnstiftende Kommunikationsstrategien in der Werbung

Die Sinnfrage zählt zu den Grundfragen der Menschheit. Das Individuum ist auf der Suche nach Bedeutung, mithin Sinnstiftung, auch in der Konsumwelt. Werbung hat die Aufgabe Marken und ihr Wertespektrum in handlungsauslösender Weise zu kommunizieren. Dazu nutzt sie die Tradition der Erzählung, die schon in Form biblischer Mythen, Sagen- und Märchen den Zweck hat, den Menschen Halt und Orientierung zu geben. Heute übernehmen diese Aufgabe die Massenmedien. Das audiovisuelle Erzählen ist bemüht, die narrative Vertrautheit durch Benutzung mythischer und märchenhafter Formen zu bewahren. Der Werbspot als Kurzform bietet mythische Assoziationsweisen, narrative Immersionserlebnisse und Sinnstiftung.
Die Arbeit widmet sich in großen Zusammenhängen den theoretischen Grundlagen narrativer Schemata, psychologischen Konzepten von Wahrnehmung und Handlungsauslösung, sowie der Konstruktion individueller Realität und ihre Darstellung durch Zeichen und Symbole. Märchen und Mythen, als Urform der Erzählung, werden auf ihre strukturellen Grundlagen hin durchleuchtet und die Ergebnisse der Grundlagenforschung in ihrer narrativen Umsetzung durch audiovisuelle Medien im Allgemeinen und Werbspots im Besonderen dargestellt. In der abschließenden Untersuchung werden die theoretischen Erkenntnisse mittels formaler und inhaltlich-semiotischer Analysen ausgewählter Spots vergleichend geprüft.