Die Arbeit schlägt eine Verbindung der Konzepte ‚Sprachrepertoire‘ (Busch 2012) und ‚Medienrepertoire‘ (Hasebrink 2014) vor, sodass das ‚mehrsprachige Medienrepertoire‘ zur Erforschung von mehrsprachigem Medienhandeln dient. Es wird untersucht, wie Medien als Ressource für das Lernen und Unterrichten von Sprachen eingesetzt werden. Dazu wird die Methode ‚Medientagebuch‘ erprobt: Acht Sprachlernende und -unterrichtende notieren eine Woche lang ihr Medienhandeln und die Sprachen, die sie dabei verwenden. Zusätzliche Reflexionsgespräche geben Aufschluss über die Anwendbarkeit der Tagebuchmethode und die Bewertung durch die Teilnehmenden.
Die Ergebnisse zeigen, dass mit dem Medientagebuch nicht nur Medienhandeln und Sprache, sondern auch soziale Kontexte, Bedürfnisse und Alltagsroutinen erfasst werden können. Die Methode schafft Bewusstsein über Medienhandeln und Sprachenkontakte, die Teilnehmenden profitieren selbst vom Forschungsprozess. Der Einsatz zusätzlicher Methoden erscheint aufgrund der schwierigen Interpretierbarkeit der Eintragungen als sinnvoll. Inhaltlich zeigt sich, dass das Medienrepertoire aller Teilnehmenden mehrsprachig ist. Medien spielen in formalen und informellen Settings eine wichtige Rolle beim Spracherwerb. Klassische Massenmedien (Ausnahme: Radio) kommen dabei weniger zum Einsatz als individualisierbare Medien: Als wichtigste Sprachlernressourcen werden ‚Skype‘, das Handy, Radio, ‚YouTube‘, Bücher und Fernsehen mit Untertitel genannt.
Mehrsprachiges Medienrepertoire
Anwendung der Tagebuchmethode im Kontext von Medienhandeln und Spracherwerb