Online-Gemeinschaften, die Nutzern helfen auch offline ihre Ressourcen (Zeit, Kompetenzen, Autos, Wohnraum, Haushaltsgeräte, etc.) zu koordinieren, sind ein Massenphänomen mit wachsender gesellschaftlicher Relevanz, das bislang jedoch kaum untersucht wurde. Diese Marktstrukturanalyse trägt Variablen aus Kommunikationswissenschaft, Innovationsforschung, Soziologie und aus Transaktionskostentheorien zusammen. Sie ermöglichen eine umfassende Beschreibung von Internetanwendungen mit „Koordinationsfunktion“ und ihrer Erfolgsfaktoren. Anhand dieser Variablen wurde eine repräsentative Stichprobe von 111 Websites analysiert. Eine Clusteranalyse ergab die Einteilung in sechs Typen, die „Reputationsbasierte Interaktion“, „Deregulierte soziale Kontaktsuche“, „Organisationen-Netzwerk“, „Soziale Kontaktsuche mit Privatsphäre“, „Lokale Kooperation“ und „Institutionalisiertes Kompetenz-Netzwerk“ genannt wurden. Die Ergebnisse zeigten, dass der Markt für solche Websites anhand der drei Dimensionen „Infrastrukturelle Einbettung“ (ja/nein), „Kommunikationsmuster“ (individuell/kollektiv) und „Anwendungsbereich“ (Güter/Dienstleistungen/soziale Kontakte) eingeteilt werden kann. Verfügbare Web Services steigern die Mitgliederzahl (r = .30; p < .05), andere Erfolgsfaktoren unterscheiden sich aber stark zwischen den Typen. Die Studie schließt mit 10 Thesen zum untersuchten Phänomen, die als Ausgangspunkt für weitere Forschung dienen können.
Markt trifft Gemeinschaft
Typen, Gestaltungsmerkmale und Erfolgsfaktoren von Online/Offline-Gemeinschaften zur nicht-hierarchischen Koordinierung persönlicher Ressourcen