Diese Arbeit befasst sich mit der Berichterstattung zum Irakkrieg 2003 in den Tageszeitungen „El País“ und „Der Standard“. Spanien und Österreich nahmen in Bezug auf den Irakkrieg unterschiedliche Positionen ein. Während Spanien die USA unterstützte, hatte Österreich eine neutrale Stellung. Die Analyse erfolgt vor dem Hintergrund des sog. Instrumentalisierungsparadigmas. Nach dem Konzept der „schwachen Medien“ wird von einem zunehmenden Autonomieverlust des Massenkommunikationssystems gegenüber dem politischen System ausgegangen. Die Medien werden demnach von der Politik instrumentalisiert. Mittels einer Inhaltsanalyse wird untersucht, ob sich die unterschiedlichen Positionen bezüglich des Krieges in der Berichterstattung widerspiegeln. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Berichterstattung in vielen Bereichen unterscheidet. So wird z.B. in „El País“ die Bedrohung durch das irakische Regime stärker betont als in „Der Standard“. Andererseits steht z.B. „El País“ in Meinungsbeiträgen dem Krieg kritischer gegenüber als „Der Standard“. Neun Hypothesen stützen die theoretische Vorüberlegung, wonach die Berichterstattung in „El País“ aufgrund der kriegsunterstützenden Position der spanischen Regierung kriegsbefürwortender ist als in „Der Standard“. Acht Hypothesen zu dieser Annahme werden falsifiziert. Daher kann aus den Ergebnissen nicht abgeleitet werden, dass die spanische Regierung „El País“ für sich instrumentalisiert.
Krieg in den Medien
Eine vergleichende Analyse der Kriegsberichterstattung in "El País" und "Der Standard" während des Irakkriegs