transfer 10(1) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Kinder an der Macht

Eine explorative Studie zu Aneignungsweisen von Eltern bei der Rezeption der Sendung 'Die Super Nanny'

Seit September 2004 können Fernsehzuschauer in der Erziehungssendung ‚Die Super Nanny‘ beobachten, wie eine ausgebildete Familienpädagogin Eltern mit Erziehungsproblemen im Alltag berät. Eltern werden im Rahmen der Kindererziehung täglich mit Situationen konfrontiert, in denen sie auf das Verhalten des Kindes reagieren und Entscheidungen treffen müssen. Dabei können Unsicherheiten bezüglich des eigenen Handelns auftreten, die durch Informationen zum Thema
„Erziehung“ reduziert werden können.
Ziel der Studie ist es, erste Ergebnisse auf die Fragen zu liefern, wie Eltern mit dem Medieninhalt ‚Die Super Nanny‘ umgehen, und ob die Sendung dazu beitragen kann, Unsicherheiten im Erziehungsalltag der Rezipienten zu reduzieren. Dabei bietet der Sense Making-Ansatz, der sich damit beschäftigt, wie sich Rezipienten durch das Konstruieren von Sinn Informationen aneignen, einen passenden theoretischen Untersuchungsrahmen.
Acht qualitative Leitfadeninterviews, die mit Müttern geführt wurden, dienen dazu, die Fragestellung empirisch zu beantworten. Die Interviewtranskripte werden durch eine qualitative Inhaltsanalyse strukturiert.
Es kann gezeigt werden, dass sich die befragten Mütter durch differenzierte Bewertungen verschiedener Aspekte der Sendung und Vergleiche mit der eigenen Realität den rezipierten Medieninhalt aneignen. Dabei gibt es Hinweise dafür, dass die Sendung durchaus dazu beitragen kann, Unsicherheiten zu reduzieren.