Die Arbeit hatte zum Ziel, die verschiedenartige Mobilfunknutzung von Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 19 Jahren auf deren Zugehörigkeit zu verschiedenen Lebensstilgruppen zurückzuführen und damit kultursoziologisch zu erklären. Dazu wurden 546 Schüler per standardisiertem, schriftlichen Fragebogen befragt. Die Stichprobe entspricht den Repräsentativitätskriterien der definierten Grundgesamtheit.
Als Ergebnis konnten sieben jugendliche Lebensstilgruppen identifiziert werden, die z.T. erhebliche Unterschiede bei der Mobilfunknutzung zeigen: Während die ‚Gemäßigten Party People‘ am häufigsten von ihrem Handy telefonieren und SMS verschicken, besteht unter den ‚Angepassten Harmoniebedachten‘ die größte Handyverbreitungsrate. Die ‚Ungeselligen Stubenhocker‘ und ‚Alternativen Konsumverächter‘ sind dagegen eher Handy-Muffel – Erstere weil sie eher Einzelgänger sind, die Zweiten weil sie der Mobilfunknutzung kritisch und skeptisch gegenüber stehen. Die ‚Ethnisch Geprägten‘ besitzen die technisch raffiniertesten Mobiltelefone und haben eine enge Bindung zu ihrem Handy. Eine ähnliche Bindung besteht auch bei den ‚Hedonisten ohne beruflichen Ehrgeiz‘ – diese erfahren durch ihr Mobiltelefon sogar persönliche Aufwertung. Den ‚Kommunikativen Wettkämpfern‘ schließlich dient eine SMS auch schon mal als Notlösung, um nicht telefonieren zu müssen.
Jugendstil im Zeitalter mobiler Kommunikation
Eine empirische Untersuchung zur Mobilfunknutzung in jugendlichen Lebensstilgruppen