Noch nie war die Auswahl medialer Informationsangebote so groß wie heute. Regionale Tageszeitungen müssen deshalb über neue Verbreitungswege nachdenken, mit denen sie junge Zielgruppen auch künftig noch erreichen. In diesem Beitrag wird die informationsbezogene Mediennutzung Jugendlicher medienübergreifend und am Beispiel der regionalen Nordwest-Zeitung untersucht. Folgende Fragen liegen dabei zu Grunde: Wie informieren sich Jugendliche heute durch Medien zum aktuellen Nachrichtengeschehen und zu Themen ihres individuellen Interessensbereiches? Inwiefern wird die informationsbezogene Mediennutzung Jugendlicher von soziokulturellen Faktoren beeinflusst? Welche Bedeutung haben regionale Tageszeitungen noch im Informationsrepertoire von Heranwachsenden? Und schließlich: Welche neuen Angebote könnten Zeitungen machen, um stärker in das Interessensfeld Jugendlicher zu rücken? Hierfür wurden im Juli und August 2015 acht qualitative Leitfadeninterviews mit Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen: Jugendliche sind zwar ständig online, nutzen aber ein umfangreiches Informationsrepertoire, in dem auch regionale Tageszeitungen noch eine Rolle spielen. Um die Zielgruppe weiterhin zu erreichen, sollten Zeitungen auch die Kanäle bedienen, die Jugendliche viel nutzen, wie Facebook, Youtube und zunehmend auch Snapchat. Das Interesse Heranwachsender für politische Nachrichten kann sich auch unabhängig von ihrem soziokulturellen Hintergrund entwickeln. Politikunterricht in der Schule kann das Interesse positiv beeinflussen.
Jugendliche und regionale Tageszeitungen
Eine qualitative Studie zum Informationsverhalten 14- bis 19-Jähriger am Beispiel der "Nordwest-Zeitung"