Begründet durch den geringen Forschungsstand, die Aktualität und die wirtschaftliche Wichtigkeit von Influencern stellt diese Arbeit den Versuch einer ersten Einordnung des Begriffs dar. Das Rollenselbstverständnis der Social Media Stars stand dabei im Zentrum, um der Frage nachzugehen, wie sich Influencer selbst definieren und wie sie ihre Rolle verstehen. Ziel war es, Influencer in das Geflecht aus Werbung, PR und Journalismus einordnen zu können. Dafür wurden vier Influencer mit Hilfe eines Leitfadens interviewt und deren Aussagen durch eine qualitative Inhaltsanalyse ausgewertet.
Die Ergebnisse zeigen, dass Influencer noch kein klares Berufsbild aufweisen. Wer als Influencer gilt, hängt maßgeblich von der Plattform ab, auf der die Person aktiv ist. Gemäß den Ergebnissen sind Influencer Personen, die eine hohe Reichweite auf Instagram besitzen und diese nutzen, um Unternehmen oder deren Produkte zu repräsentieren. Sie sehen sich selbst als Freund und Helfer, der durch eine Kommunikation auf Augenhöhe mit seinen Followern im Austausch steht. Dabei spielen vor allem die Werte Authentizität und Glaubwürdigkeit eine zentrale Rolle, während monetäre Aspekte eher nebensächlich erscheinen. Der Versuch Influencer in das Geflecht aus Journalismus, Werbung und PR einzuordnen erweist sich als schwierig. Daraus lässt sich die Behauptung ableiten, dass Influencer eine eigene Profession darstellen, die als vierte Kraft das Geflecht der Kommunikationsdisziplinen erweitert.