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Identitätscheck

Ein Online-Experiment zur Erfolgswahrnehmung durch Selbstpräsentation auf der karrierebezogenen sozialen Netzwerkseite LinkedIn

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Selbsteffekte auf sozialen Netzwerkseiten auftreten können. Die vorliegende Studie untersucht und erweitert die Ansätze der Identity Shift Theory, die besagt, dass Menschen ihre Identität und ihr Selbstkonzept in Bezug auf gesellschaftliche Normen und die eigene Selbstwahrnehmung verändern können. Diese Theorie kann als Prozess der Selbstveränderung verstanden werden, wobei Aspekte wie die Identifizierbarkeit, die Öffentlichkeit der Darstellung und das Feedback die eigene Wahrnehmung beeinflussen.

In der Studie wurde konkret untersucht, inwiefern die Selbstdarstellung als erfolgreiche Person auf der karrierebezogenen sozialen Netzwerkseite LinkedIn zu einer Änderung der Selbstwahrnehmung führen kann. Die experimentelle Studie (n = 96) nutzte ein 2 (neutrale oder erfolgreiche Selbstdarstellung) x 1 (Selbstwahrnehmung als erfolgreiche Person) Between-Subject-Design, um den Effekt von Selbstpräsentationen zu untersuchen. Dazu wurden die Teilnehmer*innen gebeten, einen Fragebogen auszufüllen und sich in einem exemplarischen LinkedIn-Profil entweder besonders erfolgreich oder sehr neutral darzustellen. Anschließende Fragen untersuchten die Authentizität der Selbstpräsentation, die Darstellung als potenzielles Selbst sowie die Selbstbewertung der Erfolgswahrnehmung mittels validierter Likert-Skalen.

Die Ergebnisse zeigten, dass es keinen Zusammenhang zwischen einer neutralen oder erfolgreichen Selbstdarstellung und der anschließenden Erfolgswahrnehmung auf der Karriereplattform LinkedIn gibt. Ein Identitätswandel konnte nicht festgestellt werden, da die präsentierte Eigenschaft nicht in die Identität übernommen wurde. Zudem konnte nicht gezeigt werden, dass die Übereinstimmung der Selbstpräsentation mit der Identität der Person zu einem Identitätswandel führt. Auch zwischen der Darstellung als potenzielles Selbst und der Übernahme der präsentierten Eigenschaft in die Identität konnte kein Zusammenhang gefunden werden. Die Resultate wurden im Kontext der Identity Shift Theory und weiterer Einflussfaktoren diskutiert, welche zum Erklären der Ergebnisse führen könnten.