Im theoretischen Teil der Arbeit werden unter Einbeziehung der im Rahmen der empirischen Untersuchung aufgetretenen Themen Aspekte der Internetnutzung Jugendlicher näher beleucht. Dass sich das Nutzungsverhalten weiblicher und männlicher Jugendlicher quantitativ (prozentualer Anteil der Nutzung) unterscheidet, belegen verschiedene Jugendstudien. Da diese Ergebnisse vielfach nur eine Deskription der geschlechtsspezifischen Internetnutzung leisten, wird in dieser Arbeit qualitativ – mittels dokumentarischer Methode geforscht – und Gruppendiskussionen als Erhebungsmethode eingesetzt. Das Erkenntnisinteresse zielt darauf ab, ob bzw. inwiefern Mädchen und Burschen unterschiedliche Präferenzen und Rezeptionsgewohnheiten im Netz aufweisen.
Als zentrales Ergebnis lässt sich festhalten, dass Mädchen eine homogene Gruppe hinsichtlich ihrer Internetnutzung sind, die Ergebnisse der Burschen hingegen lassen vermuten, dass sie einen heterogenen Erfahrungsraum aufweisen und sich sozusagen in ‚Experten‘, die das Internet expansiv, extensiv und kreativ erobern, und ‚Nicht-Experten‘, die das Internet vorwiegend als Mittel zum Zweck nutzen, teilen. Während männliche Jugendliche das Internet als einen neuen Raum mit vielen Abenteuern erleben, nutzen weibliche Jugendliche das Internet eher als praktisches und günstiges Hilfsmittel für mehr Kommunikation. Mädchen versuchen eher nicht, sich im Internet einen eigenen Erfahrungsraum zu schaffen, sondern die Funktionen, die das Internet für die Mädchen erfüllt, können auch ohne Internet bearbeitet werden.
Geschlechtsspezifische Aspekte in der Internetnutzung
Eine qualitative Untersuchung zu geschlechtsspezifischen Präferenzen und Gewohnheiten von Jugendlichen im Internet