Da mediale Kommunikation über krisenhafte Ereignisse die öffentliche und politische Diskussion beeinflusst, ermöglichen Kenntnisse über das Verhalten der Medien in Ausnahmesituationen ein funktionierendes Krisenmanagement durch die betroffenen Organisationen. Das Verhalten deutscher Meinungsführer-Printmedien wird im Rahmen eines Sonderfalls der Auslandsberichterstattung, der sog. Totenkopf-Affäre, anhand folgender Fragen untersucht: Wie wird das Thema von deutschen Medien präsentiert? Welchen Stellenwert haben Bilder, insbes. die Totenkopfbilder? Wie verändert sich die Berichterstattung im Zeitverlauf?
Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde eine Inhaltsanalyse der Berichterstattung sechs deutscher Printmedien durchgeführt. 116 Artikel über das Ereignis wurden anhand verschiedener formaler und inhaltlicher Kriterien untersucht.
Die mediale Darstellung dieses Sonderfalls entspricht der allgemeinen Berichterstattung über internationale Krisen. Allerdings wurde das Ereignis im Unterschied zu anderen Krisen nicht kontrovers dargestellt, was angesichts des soldatischen Fehlverhaltens nicht überrascht. Der Grad der journalistischen Beachtung für dieses Ereignis lag bei allen untersuchten Medien über den Untersuchungszeitraum hinweg überwiegend im mittleren Bereich. Die Qualitätstageszeitungen unterschieden sich leicht in ihrem Umgang mit Bildern. Die eigentlichen Totenkopfbilder wurden hauptsächlich vom Boulevard-Genre gezeigt, hier überwiegend großformatig und in Farbe.
„Gefährliche Fotos“
Eine Analyse der Berichterstattung deutscher Printmedien über die Totenkopf-Affäre